Die D-Lehrgänge (Jungbläserlehrgänge) des BSM

Die D-Lehrgänge (Jungbläserlehrgänge) des BSM

Nach etwa drei Jahren Instrumentalunterricht und einem Besuch des D1-Lehrganges bei einem Musikkreis sollte ein tüchtiger Musiker soweit sein, sich einer D1-Prüfung zu unterziehen. Nach weiteren zwei Jahren des Instrumentalunterrichts und einem Besuch eines D2-Lehrganges in den Oster- oder Herbstferien in der Landesakademie für musischkulturelle Bildung in Ottweiler kann der Schüler, die Schülerin die zweite Hürde nehmen, sich zur D2-Prüfung anmelden. Darauf folgt, nach gründlicher praktischer und theoretischer Vorbereitung die Anmeldung zum D3-Lehrgang (ebenfalls in den Oster- und Herbstferien in Ottweiler. Der Musiklehrer sollte bei D3 entscheiden, ob der Schüler, die Schülerin die nötige Reife für D3 besitzt. Bis zum D3-Leistungsabzeichen schaffen es leider nur etwa 10% der D1 Leistungsträger.

Interessierten Vereinen,  Musikschulen und Privatmusikerziehern übersendet die BSM-Geschäftsstelle gerne auf Anforderung die vom BSM herausgegebene Broschüre "Konzeption der D-Lehrgänge", in der alles Wissenswerte einschließlich der einzelnen Prüfungs- Vorspielstücke verzeichnet ist.

Im Jahre 2002 hat der BSM die Urheberrechte an den Prüfungs- und Vortragsstücken zu den D-Prüfungen erworben und stellt sie in Heftform den Teilnehmern der D1-Jungbläserlehrgänge kostenlos zur Verfügung.

 

Koordinierung der Instrumentalausbildung

Wünschenswert wäre es im Interesse aller Beteiligten (Schüler, Eltern, Musikschule, Musikverein und BSM), wenn die Vorbereitung zu einer D-Prüfung nicht allein in fünftägigen Jungbläserlehrgängen vermittelt werden müsste, sondern mit der Ausbildung in der Musikschule, bei Privatmusikerziehern oder im Verein Hand in Hand ginge und abgestimmt würde.

Die Vorteile sind klar erkennbar:
 

  • nicht eine Ausbildung auf zwei Schienen, sondern gemeinsames Anstreben derselben Ziele
  • größerer zeitlicher Rahmen für die Schüler und dadurch bessere Entwicklungsmöglichkeiten und Vorbereitungszeiten
  • neben dem Instrumentalunterricht Berührungsmöglichkeiten mit den verschiedenen Bereichen wie z.B.: rhythmische Erziehung, Musiklehre, Formenlehre, Gehörbildung
  • Musikhören und Musikgeschichte
  • Motivationsmöglichkeiten für Schüler und Lehrer,
  • Überschaubarer und berechenbarer Ausbildungsgang zum Vorteil für Schüler, Eltern, Lehrer, Verein und Verband.


Bitte informieren Sie sich rechtzeitig über das D-Konzept des BSM und die Prüfungsanforderungen, es bringt nur Gewinn für alle Beteiligten.

 

Die D-Prüfungen

Junge Musiker/innen können nach etwa drei Jahren Instrumentalunterricht zur D-1 Prüfung angemeldet werden. Theoretisch und praktisch sollten sie sich intensiv auf einem Kreis-Jungbläser-Lehrgang auf die D1- Prüfung vorbereiten. Dort wird den Interessenten das instrumentenbezogene vom BSM herausgegeben Heft mit den Prüfungsanforderungen und den Vorspielstücken kostenlos ausgehändigt.

D1-Vorbereitungslehrgänge bieten die Musikkreise Merzig-Wadern, Saarlouis und der Saarpfalzkreis in den Osterferien, die Muskkreise Neunkirchen, Saarbrücken und St. Wendel seit Jahren in den Herbstferien an. Die Termine sind in der Broschüre "Lehrgänge, Kurse und Seminare" vermerkt . Weitere Auskünfte erteilen die Kreisjugendleiter.

Nach bestandener D1- Prüfung und Verleihung des Leistungsabzeichens in Bronze kann der Schüler nach weiteren zwei Jahren Unterricht und Besuch eines D-2 Lehrganges  die zweite Hürde, das Leistungsabzeichen in Silber, durch Absolvierung der D-2 Prüfung nehmen. Nach weiteren zwei Jahren Unterricht und Besuch des D-3 Lehrganges wird der Jugendliche in die Lage versetzt, die Leistungsprüfung D-3 in Gold abzulegen. D2-  und D3-Vorbereitungslehrgänge bietet der BSM nur auf Landesebene in den Oster- und Herbstferien in der Landesakademie Ottweiler an. Die Termine sind in der Broschüre "Lehrgänge, Kurse und Seminare" vermerkt . Weitere Auskünfte erteilt der Bundesjugendleiter.

Die Prüfungen werden in der Regel an drei bis vier Sonntagen im Jahr in der Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung in Ottweiler angeboten. Die Prüfungen beginnen  morgens um 7.45 Uhr und enden nach dem Vorspiel, spätestens gegen ca. 17 Uhr. Den Prüflingen wird ein Mittagessen gereicht. Die Termine sind in der Broschüre "Lehrgänge, Kurse und Seminare" vermerkt . Weitere Auskünfte erteilt der Bundesjugendleiter.

Als Prüfer fungieren qualifizierte Musiker, meist Musiklehrer, die zusammen mit den Kreisjugendleitern und dem Bundesjugendleiter des BSM verantwortlich zeichnen.

Den D-Prüfungen stellen sich jährlich durchschnittlich etwa 400 Kinder und Jugendliche im Saarland.  Dabei sind die Mädchen und jungen Damen in der Überzahl.


Der D-Prüfungsstoff

Die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände (BDMV) hat erstmals im Jahre 1985 eine Rahmen-Prüfungsordnung für die Instrumentalausbildung der Jugend herausgegeben. Mittlerweile schon mehrfach revidiert wurde diese Ordnung aufgrund der Erfahrungen und Bedürfnisse der einzelnen Mitgliedsverbände abgestimmt. Ähnlich, wie der Deutsche Sportbund zum Erwerb des Sportabzeichens für die verschiedenen Altersstufen Anforderungen festgelegt hat, garantiert die Rahmen-Prüfungsordnung der BDMV für alle D-Prüfungen ein gleiches Niveau. Der BSM hält sich strikt an die Vorgaben dieser Rahmenordnung. Ein instrumentenbezogenes, vom BSM herausgegebenes Heft mit den Prüfungsanforderungen und den Vorspielstücken wird bei den D1-Vorbereitungslehrgängen in den Musikkreisen an die Teilnehmer kostenlos ausgehändigt.


Die D-Prüfungsordnung

Die vom BSM herausgegeben D-Prüfungsordnung regelt die Modalitäten der Prüfung. Sie kann bei der BSM-Geschäftsstelle angefordert werden.

 

 

Warum D-Prüfungen?

Wer einmal miterlebt hat, wie eine Schulklasse reagiert, wenn ein Junge oder Mädchen auf die Frage der Lehrerin: „Wer spielt ein Instrument?“ mit: „Ich spiele Tenorhorn.“ antwortet, wird verstehen, dass Instrumentalschüler eines Musikvereines anfänglich von ihrer Umwelt nicht sanft behandelt werden. Unverständnis einiger Klassenkameraden (Was für ein Instrument? Wie kann man so etwas lernen?) ist noch das Wenigste. Ausgelacht und tagelang gehänselt zu werden, treffen einen da etwas mehr und viele können diesen Druck nicht aushalten.

Weitermachen und den anderen ihre Unkenntnis verzeihen, verlangt schon einiges. Und spätestens wenn die junge Instrumentalistin gekonnt vor der Klasse etwas spielt oder eine Feier mitgestaltet, wird sie voll respektiert. Doch bis dahin vergeht einige Zeit. Erfahren die Mitschüler dann noch, dass sie sich mit ihrem Instrument auf Prüfungen vorbereitet und ablegt, weil sie sich das als Ziel gesetzt hat, ist eine Sonderstellung in der Klassengemeinschaft perfekt. Auch vom Lehrerkollegium wird man nicht nur von der schulischen Ebene betrachtet und beurteilt.

Durchstehvermögen und der Glaube an sich selbst, egal was die anderen anfänglich denken, lassen eine gefestigte Persönlichkeit heranwachsen, die auch Niederlagen einstecken kann. Und das Risiko der Niederlage gehen wir bei jeder Prüfung ein. Sicherlich ist das Bestehen einer Prüfung mit anderen Gefühlen verbunden als das Nichtbestehen. Die Freude ist groß, eine Stresssituation überstanden zu haben, das Selbstwertgefühl wächst, man ist stolz auf sich und nimmt genüsslich die Anerkennung der anderen auf.

Die Niederlage, das Nichtbestehen, kann ebenfalls in eine positive Richtung führen, dann nämlich, wenn vernünftig damit umgegangen wird, z.B. durch die Reflexion der Vorprüfungsphase: Wo lagen die Schwachpunkte? Wie kann ich Lücken schließen? Was lässt sich besser machen? etc. Durch die Negativerfahrung im privaten Bereich lernt man etwas, was einem später im beruflichen Bereich sehr nützlich sein kann. Wer Prüfungen schon erlebt und durchgestanden hat, geht gestärkt aus ihnen heraus und lässt folgende in einem anderen Licht erscheinen.

Aus Angst sich einer Prüfung nicht zu stellen, ist keine Basis für ein Weiterkommen, weder auf beruflicher noch privater Ebene. Und D-Prüfungen haben da gegenüber anderen viele Vorteile:
 

  • Man muss sie nicht nach einem bestimmten Ausbildungsjahr ablegen.
  • Man kann sie so oft wiederholen, wie man will.
  • Man kann sich durch Lehrgänge gut auf sie vorbereiten.
  • Man kann selbst bestimmen, wenn die Prüfung abgelegt werden soll.



Aber, um jegliches Missverständnis auszuschließen: Sich Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten anzueignen und Prüfungen zu bestehen, bedarf es einer gewissen Anstrengung.