Wie kann man diese Aufgabe mit 4- bis 6-jährigen Kindern angehen, wenn sich Musikalische Früherziehung lohnen soll?
Musikalische Früherziehung lohnt sich in mehrfacher Hinsicht: Das Vorschulkind erlebt die Musik noch unbefangen und vor allem viel intensiver als Kinder und Erwachsene. Es kann so einen eigenen unbelasteten Zugang zur Musik und den ihr zugeordneten Medien erhalten. Begabungen können früh entdeckt und gefördert werden, bevor sie von anderen Entwicklungen oder Interessen zugedeckt werden. Positiv wirkt sich diese Weiterentwicklung auf seine Persönlichkeit und auf andere Lebens- und Lernbereiche aus. Immer mehr Eltern haben dies erkannt. Die Chance Kinder in einem aufnahmebereiten Alter für Musik zu gewinnen und nicht erst dann, wenn Schule und andere Interessen die Kinder binden, sollten Musikvereine stärker nutzen.
Sicher können viele Kinder nach der musikalischen Früherziehung für Instrumente gewonnen werden (Musikalische Grundausbildung, Blockflöte, Blasinstrumente pp.). Dies ist jedoch in hohem Maße von der Qualität des Unterrichts abhängig.
Wie aber soll Musik dem kleinen Kind aber angemessen beigebracht werden?
Um es von Anfang an klar zu stellen: ganz bestimmt nicht mit der ausschließlichen Vermittlung musikalischer Lerninhalte. Selbstverständlich sind diese fester Bestandteil jedes musikalischen Elementarunterrichts. Ohne sie kann Musik nicht verstanden werden. Sie bilden gewissermaßen das „Kopfstück“ des Unterrichts. Sie sind der Bereich, der die kognitiven Fähigkeiten des Kindes anspricht, seine Neugier, seine noch unverbrauchte Fähigkeit, sich Wissen aneignen zu wollen.
Voraussetzung dafür ist eine durchdachte und altersbezogene Didaktik. Denn man hat es mit Vorschulkindern zu tun, deren Fähigkeit zu Konzentration und Ausdauer im Vergleich zu Schulkindern entsprechend eingeschränkt ist.
Die Konzeption der Musikalischen Früherziehung muss darauf Rücksicht nehmen. Musikalisches Wissen muss erstens „gut verpackt“ und zweitens in kleinen Schritten angeboten werden:
- Singen und Sprechen (Spiele mit der Stimme, Lieder, Geschichten, Reime, Verse)
- Musik und Bewegung (Tanz, Bewegungsspiele, Mimik, Gestik, darstellendes Spiel, Malen)
- Musikhören und Musiklehre (bewusstes Anhören jeder Art von Musik, Unterscheiden verschiedener Geräusche, Tempi, Tonhöhen, Lautstärken, grafische Darstellung erfahren)
- Instrumentalspiel und Instrumentenkunde (Orff´sche Instrumente, selbst gebastelte Instrumente, Klang- und Geräuscherzeuger, Kennenlernen der Orchesterinstrumente)